OpenSource bedeutet übersetzt offene Quelle, in Verbindung mit Computern versteht man darunter offenen Quellcode.
Programme werden von Programmierern in Form von Befehlen, dem so genannten Quellcode, geschrieben, die natürlich von jedem Menschen, der die jeweilige Programmiersprache beherrscht, verstanden werden können. Übersetzer-Programme, so genannte Compiler, übersetzen den Quellcode in Maschinencode, der nun nur noch von den Prozessoren der Computer verarbeitet werden kann. Wenn man heute ein Programm kauft, bekommt man den Maschinencode, aber in der Regel nicht den Quellcode.
Inhalt
1. OpenSource Bewegung
Vater der OpenSource Bewegung ist Richard Stallman.
Irgendwann im Jahr 1980 ärgerte er sich über einen Papierstau in einem Drucker, als er ein 50-seitiges Dokument ausgeben wollte. Schon des öfteren hatte er Programme, die für die Ausgabe auf Druckern zuständig waren, angepasst, verändert und optimiert. Das war möglich, weil es früher üblich war, dass man sich die Programme im Quellcode unter Kollegen austauschte. So dachte er, könne er sich ebenfalls den Quellcode des Programms beschaffen und reparieren, das für den Papierstau verantwortlich war. Als er aber eines Tages den Entwickler des Programms per Zufall traf, teilte dieser mit, er habe versprochen, den Programm-Quellcode nicht weiter zu geben. Der Drucker-Hersteller war übrigens die Firma Xerox, die sich erhoffte, durch die Geheimhaltung bessere Umsätze machen zu können. Diese Geschäftspraxis machte schnell die Runde und das unter Programmierern übliche Verfahren des Austauschs von Programmcode beschränkte sich auf eine kleine idealistische Gruppe von Programmierern und einen kleinen Kreis um Richard Stallman. Dieser organisierte die freie Entwicklung von Programmen und das erste Ergebnis war der Texteditor Emacs.
Eine andere Firma, AT&T, die stark an der Entwicklung des Betriebssystem Unix beteiligt war, hat es ähnlich wie Xerox gemacht, und 1983 die Offenlegung der von AT&T weiter entwickelten Teile des Quellcodes von Unix eingestellt. Viele Universitäten benutzten aber Unix und wollten weiterhin an der Entwicklung des Systems beteiligt sein. So entwickelten sie ein eigenes Unix unter dem Namen BSD weiter. Da aber BSD lange Zeit Teile des ursprünglichen UNIX brauchte, bis diese durch eigene Entwicklungen ersetzt werden konnten, mussten lange Zeit noch Lizenzkosten an AT&T gezahlt werden.
1983 verkündete Stallman, er werde ein neues Quell-offenes Betriebssystem mit dem Namen GNU (Gnu's Not Unix) vorantreiben. Es sollte anders als UNIX werden. Vor allem sollte es eine graphische Benutzeroberfläche bekommen, wie zum Beispiel das von Apple damals auf ihren Macintosh Rechnern vorgestellte Betriebssystem. Das Projekt war vielleicht etwas zu groß und wurde von Stallman aufgegeben zugunsten der eigenen Weiterentwicklung des Editors Emacs.
2. Lizenzen
Stallman wollte die Ergebnisse des Projekts, nämlich das Editor-Programm Gnu-Emacs, unter einer freien Lizenz jedem zur Verfügung stellen. Das neue Urheberrechts-Gesetz in den USA machte dieses Vorgehen nicht gerade einfach. Zusammen mit Rechtsanwälten hatte er dann ein Lizenz-System entwickelt, das er 1985 veröffentlichte, und mit dem er seine Software lizensierte. Im wesentlichen enthielt die Gnu Emacs Lizenz folgende Punkte:
Jeder darf das Programm frei kopieren, es verändern und die veränderte Version weiter verbreiten.
Gleichzeitig muss er aber auch auf das Urheberrecht verzichten, auch bezüglich der eigenen Änderungen und Ergänzungen, und er muss diese als Quellcode öffentlich zugänglich machen.
OpenSource im heutigen Sinn war geboren. Stallman entwickelte das Lizenz-Modell weiter, so dass es auch für andere Programme angewendet werden konnte. So entstand die GPL (Gnu General Public License). Der wesentliche Unterschied zur Gnu Emacs Lizenz war der, dass die Weiterentwicklungen nicht mehr an einen Administrator gemeldet werden mussten.
Aus diesem Lizenzmodell leiteten sich verschiedene andere Lizenzmodelle ab, die aber alle den gleichen Grundgedanken haben.
Quelle: ?Freiheit statt Freibier? von Edward Viesel
Datum 11.01.2007 / Text Thomas Steglich / Photo / Artikel als PDF (84.4 KB) / tweet Artikel / feedback Formular.