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In der Software-Entwicklung wird aus Wissen ein Produkt, das Programm, das es den Nutzern leichter macht, Dinge zu tun, ohne das dabei verwendete Wissen vollständig zu besitzen. Je mehr und je effektiver Wissen in die Software fließt, desto besser ist die Software, und desto zufriedener sind die Nutzer. Wissen, die Verteilung des Wissens und die Anwendung sind entscheidende Faktoren für den Erfolg von Software. Im folgenden Artikel geht es um die Verteilung des Wissens, wer dafür gerade steht und wie man das effizient anstellt.

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1. Asymmetrische Informations-Verteilung

A weiß mehr als B.

Damit ist A scheinbar im Vorteil.

Der Vorteil kehrt sich aber dann um, wenn B die Entscheidung trifft oder der Handelnde ist.

Das Ergebnis dieser Erkenntnis ist, dass beide einen Vorteil haben, das Ungleichgewicht auszugleichen.

 

Muss aber alles ausgetauscht werden? Nein, es sollte nur das ausgetauscht werden, was B tatsächlich braucht.

Über die Menge und die Qualität der Austauschmenge muss eine Übereinkunft von A und B getroffen werden.

Das bedeutet, dass die Kommunikation zwischen A und B nicht nur die Menge an Information enthält, die ausgetauscht werden soll,

sondern es muss auch eine Meta-Kommunikation stattfinden über die Menge und die Qualität.

Je besser diese Meta-Kommunikation ist, desto höher ist die Motivation beim Austausch.

 

A und B treffen eine Übereinkunft über die Menge der tatsächlich ausgetauschten Information.

Manchmal haben A und B hier unterschiedliche Vorstellungen. 

A möchte nur eine bestimmte Menge preisgeben, möchte aber, dass B genau diese Menge aufnimmt.

B möchte eine bestimmte Menge annehmen, die sich nicht immer genau mit der Menge von A deckt. 

B hat eine Obergrenze, bestimmte Informationsmengen über eine bestimmte Zeit anzunehmen. 

 

A und B haben unterschiedliche Ziele beim Informationsaustausch.

 

Da nicht jeder alles weiß, können die Rollen von A und B auch wechseln.

2. Wissensmanagement

Wissensmanagement ist die methodische einflussnahme auf die wissensbasis eines unternehmens bzw. der eigenen person. 

Unter der Wissensbasis werden alle Daten und Informationen, alles Wissen und alle Fähigkeiten verstanden, 

die diese Organisation bzw. Person zur Lösung ihrer vielfältigen Aufgaben hat oder haben sollte. [wikipedia]

3. Ziel

... ist es, das Wissen möglichst gut zu verteilen, so dass die Anwendung des Wissens möglichst effizient erfolgen kann.

  • um das zu erreichen, werden Informationssysteme eingesetzt; z.B. Intranet, Aufgaben-Systeme, Devwiki, Projektordner;
  • um den Austausch effizient gestalten zu können, werden Kommunikationssysteme eingesetzt; z.B. E-Mail, Chat, Telefon - jedes mit seinen Stärken und Schwächen

 

4. Klassifizierung

Die Klassifizierung von Wissen erfolgt in 

  • kodifizierbares Wissen (explizites Wissen), das beschrieben und in Dokumenten festgehalten werden kann (people to document)
  • implizites Wissen, das nicht gewinnbringend in kodifizierbare Form gebracht werden kann (people to people)

 

5. Produktionsfaktor

Das Wissenskapital einer Firma ist ein Produktionsfaktor. Neben der effizienten Verteilung des Wissens ist somit auch die Wissenserweiterung ein beständiges Ziel.

Echtes Expertenwissen kombiniert hohe Komplexität mit geringer Gültigkeitsdauer. Es ist daher oft betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll dieses Wissen zu kodifizieren.

Die Folge ist, dass meist nur Standardinhalte mit einer langen Gültigkeitsdauer kodifiziert werden.

Es gilt nun zu unterscheiden, welches Wissen ist für die Kollegen wichtig, bzw. was davon können sie effizient verinnerlichen und dann effektiv anwenden. 

Die wichtigere Rolle hierbei spielt derjenige, der das Wissen hat. Er muss die kodifizierbare Menge erkennen, auswählen und vermitteln. 

Hierbei kommt es dann auch noch auf das wie an. 

Er muss vermitteln, warum die Wissensverbreitung zu einer effizienteren Arbeitsweise führt und muss die Annahme des Wissens motivieren.

Auch die Auswahl des zu erweiternden Wissens obliegt zunächst dem, der an der Oberfläche des noch unbekannten Wissens nagt. Es liegt nahe, dass eine Wissenserweiterung nur dann sinnvoll ist, wenn das gewonnene Wissen auch dem Unternehmensziel Rechnung trägt. 

Manchmal ist aber gerade das schwer zu erkennen.

In beiden Fällen liegt die Verantwortung beim einzelnen Mitarbeiter in der Firma. Diese Verantwortung kann nicht vom Management abgenommen werden, sie kann lediglich unterstützt werden. 

Der Wissenserwerb liegt in der Verantwortung desjenigen, der das Wissen aufnimmt, um es dann zielführend anwenden zu können. Bei der Kommunikation während der Wissensvermittlung spielen Vermittler und Empfänger beide eine aktive Rolle was sowohl das zu übermittelnde Wissen an sich angeht, als auch die Meta Kommunikation über Art und Weise der Übermittlung und den dafür angesetzten Zeitplan.