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Icons von Xmind, Novamind, Mindmeister, Mindmanager

Diese Frage bekam ich von einer mir bis dato unbekannten Leserin meiner Veröffentlichten Artikel im Internet gestellt. Schon ein paar Mal habe ich nun über diverse Programme berichtet. Es ist Zeit, wieder ein kleines Update zu fahren. Zu aller erst möchte ich aber betonen, dass es zahlreiche Mindmapper gibt die auf die manuelle Methode mit Papier und Bleistift schwören. Es liegt nicht in meiner Absicht, diese zu bekehren oder zu belehren. Im Gegenteil, ich fordere diese nun auf, einfach nicht mehr weiter zu lesen. Soviel Unterstützung muss sein. Für alle anderen wird es ein interessanter Artikel.

Wie gehe ich dabei vor? Ich schildere einfach einmal meine Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten gemacht habe. Dabei beschreibe ich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Programme, die ich benutzt habe. Ihr merkt schon, dies wird ein sehr subjektiver Bericht, aber sind sie das nicht alle mehr oder weniger.

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1. Xmind

Screenshot Xmind

Vor ein paar Monaten nutzte ich XMind als Mindmapping-Programm. Für mich bot sich der Vorteil darin, dass die einfach Version (nicht die Pro-Version) für jeden frei zu haben war, so konnte ich einige Kollegen von den Vorzügen überzeugen: Wenn man mit Eclipse programmiert, fühlt man sich bei XMind, das auf derselben Plattform beruht gleich zuhause. Auch darf man sich als nicht Eclipse-User nicht von der Oberfläche von Eclipse, die imho nicht sehr schön ist, täuschen lassen (Rekordanzahl von nichts in einem Satz), die Zweige und Knoten lassen sich mit XMind sehr schön einfügen, bewegen und präsentieren (!). Mit einem Schritt weiter zur Pro-Version gewinnt man neben der oben genannten Präsentationsmöglichkeit auch die Optionen für Resourcen, Aufgaben, Gallerie, eigene Stile, Gant Charts, und diverse Export-Möglichkeiten, unter anderem auch zu Mindmanager. Letzteres ist nicht unwichtig, da der Mindmanager ein sehr weit verbreitetes Tool ist, das fast schon zu einem Quasi-Standard geworden ist. Zusätzlich kann man seine Mindmaps mit ausgewählten (und nicht mit der halben Welt wie in der Standard-Version) teilen und diese dazu einladen. Bis zu einem gewissen Ereignis war alles wunderbar. Mich hat zwar immer schon genervt, dass das XMind-Eclipse-Plugin auf meinem Mac nicht in mein Zendstudio rein wollte; aber vielleicht war das auch gut so, denn Zendstudio braucht bei mir eine halbe Ewigkeit zum öffnen. Nein viel schlimmer: Bei der Präsentation eines Konzepts ließen sich die Zwiege nicht mehr wie gewohnt frei positionieren bzw. die Überlappungen nicht mehr entfernen. Das geschah erst ab einer stattlichen Anzahl von rund über 20 Zweigen am Hauptknoten, aber während der Präsentation war eben wenig Zeit zum aufräumen. Peinlich. Wechsel!

2. Mindmeister

Screenshot Mindmeister

Was liegt einem Webentwickler nicht näher, als den Browser auch für seine Mindmaps zu gebrauchen und auf ein Online-Tool zu setzen. Mindmeister ist hier sicherlich das bekannteste und imho am besten ausgestattete Programm. Es hat alles was das Herz begehrt: Mindmapping mit frei positionierbaren Zweigen und Knoten, Verbindungen, Aufgaben, Links, Notizen. Sharing und sogar einen Offline-Modus. Letzterer war aber auch leider die Falle, in die ich getappt war. Solange ich online war, war alles gut, auch hatte ich den Offline-Modus schon getestet. Abgesehen dass hierfür Google-Gears benutzt wird, dessen Tage wohl gezählt sein dürfte, weil es vom besseren HTML5-Datenbank-Möglichkeiten überholt wird, gefiel mir vor allem eines nicht: Um auf die Mindmaps im Offline-Modus zugreifen zu können, musste man vorher im Online-Modus auf offline umschalten. Hat man dies vergessen und ist plötzlich offline, hilft das alles nichts, man kommt nicht an seine Mindmaps. Remember the Milk hat hier auf der selben Technologiebasis ein wesentlich besseres Procedere. Sobald man offline ist, schaltet die Application automatisch um, ohne dass man vergessen könnte, einen Schalter online auf offline zu setzen. Einmal in einem wichtigen Meeting passiert: Wechsel!

3. Novamind

Screenshot von Novamind

Kurz hatte ich überlegt, zu meinem ehemaligen Lieblings-Mindmapper zurück zu kehren: Novamind. Warum bin ich eigentlich gleich wieder dort weg? Vielleicht weil die GUI nicht ganz dem Apple-Standard entsprach, sie mussten ja unbedingt eine PC-Version herausbringen, die wie eine Mac-Version aussieht. Da muss man eben bei der GUI was neues erfinden, wenn es dann auch ein wenig hakt auf dem Mac. In der Pro-Version konnte man immer noch keine Aufgaben vergeben und ein Export zu Mindmanager ging nur über das XML-Format. Und, ach ja, wie lange wird schon die neue Version 5 angekündigt und ein Release-Datum steht immer noch nicht fest. Das spricht nicht gerade für eine Kauf-Entscheidung. Kein Wechsel dorthin!

4. Mindmanager

Screenshot von Mindmanager

Seit einer halben Ewigkeit bekomme ich schon die Newsletter von Mindmanager mit dem Hinweis, ich solle doch auf die neue Version 8 upgraden. Leider habe ich eine Mac-Version und die Version 8 gab es nur für Windows. Nun jetzt gibt es sie auch für den Mac. Einen Grund dort mal wieder vorbeizuschauen. Warum bin ich dort gleich wieder weg? Ach ja wegen XMind und dem Präsentationsmodus. Damit wären wir wieder am Anfang. Anschauen kostet nix, da es eine Testversion auf für die 8 gibt. Auf den ersten Blick hat sich wenig verändert. Das kann auch für die Software sprechen. Sie war einfach schon vorher gut. Was ist neu? Ein paar Exportmöglichkeiten zu iWork und eine bessere Integration in das Mac-Betriebssystem wie zum Beispiel iCal, Adressbuch und iChat. Aus eigener Erfahrung weiß ich außerdem, dass die PC-Version nun mit Windows7 auch wesentlich zuverlässiger funktioniert.

Ich hoffe, ich habe mit dieser kleinen Reise über die Mindmapping-Tools einen kleinen Überblick über die Möglichkeiten liefern können, auch wenn er sehr subjektiv war. Eine Entscheidung müss jeder für sich selbst treffen – ausprobieren lassen sich alle.

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