Im Forum habe ich schon darauf hingedeutet, dass das hier schon besprochene Mindmapping Werkzeug Novamind stark gewachsen ist und sehr komplex geworden ist. Dies und die Tatsache, dass es nun auch für Windows portiert wurde, führt zu einigen Einschränkungen in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit und die Integration in das Mac OSX Betriebssystem. So sind zum Beispiel die textbasierten Kontextmenüs durch Piktogramme ersetzt worden, die relativ schwer zu erlernen sind und meiner Ansicht nach nicht immer leicht zu bedienen sind. Auch die drag and drop Eigenschaften sind kompliziert geworden: Einfaches Ziehen von Links oder Dateien auf die Arbeitsfläche, um Verweise zu erzeugen, funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen.
incubator ist intuitiver!
1. Incubator ist intuitiver
Das Programm incubator von Mindcad geht einen anderen Weg: Diese Mindmapping Software orientiert sich an ganz einfacher Benutzerführung; so sind zum Beispiel alle Arbeitschritte bei der Erstellung eines Mindmaps über die Tastatur möglich, wobei die Tastaturbelegung sehr intuitiv gewählt worden ist. Dadurch ergeben sich natürlich andere Tastenbelegungen als bei Novamind.
Die drag and drop Eigenschaft ist das was sie sein sollte und nun ist die Maus wieder zum Arbeiten da, und nicht um irgendwelche Menüs zu bedienen. Zweige können einfach gelöst und neu kombiniert werden. Verweise auf Websites, Dateien oder Personen aus dem Adressbuch können einfach durch ziehen mit der Maus auf die Arbeitsfläche direkt als Zweig hinzugefügt werden. Bilder und jeder Text lassen sich aus anderen Programmen (Bilder sogar vom Desktop) mit der Maus per drag and drop auf die Arbeitsfläche ziehen, und dort dann weiter bearbeiten und integrieren.
Die Arbeitsfläche lässt sich mit einem Klick auf die benötigte Fläche zuschneiden oder erweitert sich automatisch, wenn man mehr Platz braucht. Hierfür sind bei Novamind schon mehrere Klicks notwendig, die man leider nicht auf Anhieb leicht finden kann.
2. Darstellungsmöglichkeiten mit incubator
incubator kann alle OSX Schriften verwenden, benutzt die OSX Farbpalette, kann arabische und römische Nummerierungen in die Zweige integrieren und jedem Zweig individuell Kontrollhaken hinzufügen. Im so genannten Datenfach hat man eine gute Übersicht über alle verwendeten Texte, Bilder und Links. Die Arbeitsfläche kann mit einem Klick ganz einfach vergrößert oder verkleinert dargestellt werden. Alle Schriften im Dokument lassen sich mit einem Schatten darstellen. Optionale Führungslinien können bei der Platzierung von Elementen helfen und die Zweige lassen sich einzeln ein- und ausklappen.
Die Zweige lassen sich frei auf der Arbeitsfläche platzieren und man kann wählen, ob ein Zweig ober- oder unterhalb, oder links oder rechts eines Themas (=Wurzelknoten des Mindmap-Baums) erscheinen soll. Es lassen sich mehrere Themen beziehungsweise Bäume auf einem Arbeitsblatt darstellen. Texte und Bilder lassen sich auch als eigenständige Objekte auf der Arbeitsfläche einfügen. So kann man zum Beispiel Beschriftungen oder Überschriften zum Mindmap schon auf der Arbeitsfläche hinzufügen und nicht erst über kompliziert zu erreichende Kopf- und Fusszeilen wie bei Novamind.
3. Unter die Haube geschaut: Technik
Das Programm incubator läuft nativ unter Mac OSX Tiger als Universal Binary.
Es gibt zahlreiche Export-Möglichkeiten, die für die meisten Fälle ausreichen:
Text im rtf Format mit Tabulator Einrückungen
Grafik wahlweise als PNG oder als TIFF (komprimiert oder unkomprimiert)
Gliederung im opml Format (Ein Import in Omnioutliner oder Novamind ist damit möglich.)
PDF auch mit Kennwort-Schutz und benutzbaren Links im PDF
Die Software liegt neben der deutschen auch in einer englischen und französischen Lokalisierung vor.
Ein Drucken des Mindmaps über mehrere Seiten ist mit dem ebenfalls bei Mindcap erhältlichen, kostenlosem Programm Tiler und den PDF Export möglich.
4. Was geht nicht?
Folgende Funktionen vermisse ich mehr oder weniger, sind aber nicht so essentiell, und ich kann mir vorstellen, dass sie in zukünftigen Versionen integriert werden:
Grafiken lassen sich nicht in die Zwiege integrieren.
Die Rechtschreibung kann nicht so eingestellt werden, dass sie während der Eingabe geprüft wird.
Die Leertaste in Verbindung mit der Maus kann nicht zum Verschieben des Arbeitsblattes benutzt werden.
5. Fazit und Links
incubator hat bei mir im Alltag Novamind beerbt, und das vor allem wegen der intuitiveren Bedienung und der besseren Integration in Mac OSX. Das Programm ist mit 49$ erschwinglich und kann per Download über die Website des Herstellers bezogen werden. Übrigens die Hilfe zum Programm ist auch in Deutsch und es gibt ein deutsches Tutorial zur Einführung, das den Einstieg sehr erleichtert.
Links:
Forum
Beitrag über Novamind
Software Firma MindCad mit download von incubator
Datum 26.01.2007 / Text Thomas Steglich / Photo / Artikel als PDF (69.8 KB) / tweet Artikel / feedback Formular.