"Der Brandner Kaspar und das ewig Leben" von Kurt Wilhelm nach einer Novelle von Franz von Kobell aufgeführt von der Theatergemeinschaft Neubeuern
Inhalt
- Die Bühne
- Mitten im Wald
- Gewehrschüsse und ein verletzter Brandner Kaspar
- Schnaps
- Bier, Brotzeit und Schuhplattler
- Um 18 Jahr den Boandlkramer betrogen
- Der Jäger und der Wilderer und das Marei
- Wie im Paradies: Karten, Weisswurst und Bier
- zu früh geholt
- Kirschgeist, Trauer und Verhaftung
- Und die Maria lacht noch immer
- Aus Spaß an der Freud
- Wiederaufführung im August 2005
1. Die Bühne
Samstag, 22.06.2002, Neubeuern, Am Bürgl; In einem alten Mühlsteinbruch, unweit der Bierbänke, an denen das traditionelle Waldfest jedes Jahr stattfindet, hat die Theatergemeinschaft Neubeuern mit vielen ehrenamtlichen Helfern eine Freilicht Bühne geschaffen, deren Atmosphäre seinesgleichen sucht.
2. Mitten im Wald
Die Zuschauer sitzen auf Holzbänken, die sich auf einem V-förmig zur Bühne hin zulaufenden, abfallenden, abgestuften Terrain befinden. Jeder im Theater kann die weitläufige Bühne überblicken, die sehr weit in die Tiefe des Waldes geht, der sich dahinter und über den Zuschauern erstreckt.
3. Gewehrschüsse und ein verletzter Brandner Kaspar
Gleich zu Beginn des Stücks befindet sich der Theater- besucher inmitten einer Jagd, in der Jagdhörner geblasen werden, Treiber von allen Seiten des Zuschauerraumes auftreten, ...
4. Schnaps
... Jäger oberhalb des Mühlsteinbruches vermeintliches Wild schießen, und ein Brandner Kaspar einen Streifschuß abbekommt. Jener wird vom Neubeurer Pfarrer Josef Reuder höchstpersönlich gespielt, der schon in vergangenen Jahren bei Aufführungen der Theatergemeinschaft in Hauptrollen (z.B. "Jedermann") geglänzt hat. Ebenso gut spielt seine Rolle der Boandlkramer, der Haus und Dorfarzt Dr. Josef Mager in Neubeuern, der in der nächsten Szene auftritt. Diese spielt in einer kleinen Hütte auf der Bühne, deren Vorderwand für die Szene schnell abgebaut wurde. Erstmals fällt einem bewusst die gute Lichtführung auf der Bühne auf, die sehr gekonnt die Atmosphäre in der Stubn ausleuchtet.
5. Bier, Brotzeit und Schuhplattler
In der dritten Szene darf der Zuschauer an einem Dorffest teilhaben, in dem sich die Neubeurer fast selbst spielen: Fix aufgebaute alte Bierbänke, ein frisch ozapfts Fassl Bier, eine Brotzeit und eine Musi, die Altenbeurer Blaskapelle, die zum Tanz aufspielt. Hier beweisen sich ebenso wie schon in der ersten Szene die Nebenrollen ihr schauspielerisches Talent. Besonders hervorzuheben sind die beiden Theaterneulinge Sebastian Berndt, der den draufgängerischen Wilderer Florian spielt, und Andreas Schmid, der den herzoglichen Jäger Simmerl darstellt.
6. Um 18 Jahr den Boandlkramer betrogen
Der Brandner Kaspar hat in der zweiten Szene den Boandlkramer beim Kartenspiel und mit Hilfe von Schnaps betrogen und so von ihm weitere 18 Jahre seines Lebens ergaunert. Seine dadurch etwas leichtsinnige Lebensweise wird zum Thema im Dorf. Auf dem Fest kommen langgehegte Feindschaften wieder auf: So hält der Bürgermeister, gespielt von Johann Schmid, dessen Idee es übrigens war, an diesem schönen Ort die Freilicht Bühne zu bauen, eine Rede zu 'Ehren' des Jubilars, dem Brandner Kaspar.
7. Der Jäger und der Wilderer und das Marei
Der Jäger und der Wilderer buhlen um die Gunst des Mareis. Marianne Funk, die mit dieser Rolle zum ersten Mal mit einer größeren Rolle auf einer Bühne steht, gewinnt mit ihrer Natürlichkeit wie schon in den vorherigen Szenen die Zuschauerherzen. Der Jäger will den Wilderer auf frischer Tat ertappen und eine Falle stellen. Es fängt zu regnen an, aber nur auf der Bühne, denn das Publikum sitzt mittlerweile unter einem klaren Sternenhimmel. Und das Marei rennt trotz des aufkommenden Unwetters, es blitzt und donnert auch schon, los, um ihren Flori zu warnen.
8. Wie im Paradies: Karten, Weisswurst und Bier
Nach der Pause, in der sich die Zuschauer auch selbst um ihr leibliches Wohl kümmern konnten, geht es im Himmel weiter. Dort wird das Marei, die im Gewitter auf dem Berg umgekommen ist, vom Erzengel Michael empfangen, den Dr. Hermann Hiemer vortrefflich in Szene setzt. Er hat früher schon in der "Jedermann" Aufführung den Tod gespielt. Im Paradies geht es mit Kartenspiel, Bier, Weisswurst, Engeln und Manna in Form von Brezn ganz lustig zu.
9. zu früh geholt
Jetzt kommt aber auf, dass der Boandlkramer das Marei 18 Jahre zu früh geholt hat, um die Jahre des Brandner Kaspars auszugleichen. Diesen soll der Verursacher des Malleurs sofort zur Himmelspforte bringen.
10. Kirschgeist, Trauer und Verhaftung
Die fünfte Szene spielt wieder auf der Erde in der Stubn des Brandner Kaspar und von jenem wird der Boandlkramer wieder mit Kirschgeist abgefüllt. Zuvor hat sich der Flori wegen seiner Verhaftung aufgrund von Wilderei vom Brandner Kasper verabschiedet. Auch wegen der Trauer des Brandner Kaspar um das Marei ist dies eine schauspielersische Schlüsselszene, in der auch der Jäger Simmerl wieder einen Auftritt hat.
11. Und die Maria lacht noch immer
Der Boandlkramer hat's geschafft und den Brandner Kaspar vors Himmelstor geführt. Allerdings musste er ihm vorher sein Ehrenwort geben, dass er ihn wieder auf die Erde zurückbringt, sollte dem Kaspar nicht gefallen, was er beim Blick ins Paradies sieht. Der Brandner Kaspar will da bleiben. Der heilige Portner, gespielt von Fritz Grabl, muss das Sündenregister des Brandner Kaspars bis "ganz nach oben" vortragen. Dort erregt der Betrug am Boandlkramer heiteres Gelächter, das von einer Schar Engel bis auf die Bühne transportiert wird.
12. Aus Spaß an der Freud
Dem Spielleiter Josef Trost und dem Gesamtleiter Heinz Baumgartner, besser in Neubeuern bekannt als Klarei, ist mit diesem Stück ein Meisterwerk gelungen, in dem die Laiendarsteller auf der Bühne und die ganzen ehrenamtlichen Helfer 'hinter' der Bühne sich mit ihrer Schauspielkunst und Technik nicht hinter professionellen Theaterleuten anstellen müssen. Ja mehr noch gewinnt die Truppe durch ihre Natürlichkeit die Herzen der Zuschauer auf Anhieb und schafft so eine Nähe zum Betrachter, wie sie manch modernes professionelles Theater nicht erreicht.
13. Wiederaufführung im August 2005
Das Stück wird heuer im Jahr 2005 im August an gleichem Ort mit gleicher Besetzung wieder auffgeführt. Termine jeweils um 19:30: 12., 13. und 14.08. sowie 19. und 20.08.2005
Karteninfo unter: http://www.theatergemeinschaft.neubeuern.info
Datum 05.07.2005 / Text Thomas Steglich / Photo Thomas Steglich / Artikel als PDF ( KB) / tweet Artikel / feedback Formular.
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