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Das Internet verändert sich stängig. Das ist nichts neues. Natürlich kommen täglich Millionen an neuen Seiten hinzu oder werden verändert und aktualisiert. Aber auch das wie und wozu verändert sich. Blinkende Banner werden weniger, die Informationsflut ist kaum auszuhalten, geschweige denn zu bewältigen. Die Betreiber denken mehr an den Nutzen als an die Selbstdarstellung. Wenn auch der letzte Punkt noch bei wenigen Sites berücksichtigt ist. Aber inwiefern sich Konzepte und Designs bei der Erstellung neuer Sites sich verändern, auf das wird hier im folgenden eigegangen.

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1. Wozu die Grafik?

Jeder kennt die Augen auf so manchen Internetsites, die dem Cursor folgen und die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Sei einmal dahingestellt, dass der Sinn und Zweck derlei Animationen schlicht weg nicht vorhanden ist. Um wie viel sinnvoller wäre der folgende Ansatz: Der Cursor folgt unseren Augenbewegungen und bei einem Zwinkern unsererseits wird der anvisierte Link aktiviert. Bei der Gestaltung der Grafik als Teaser für diesen Artikel hatte ich so meine Zweifel. Zunächst wollte ich ja ein blinkendes Banner einem informativen Text gegenüberstellen. Nur dann hätte ich diese Seite mit einem blinkendem Banner verunziert. Gott sei Dank sieht man diese Banner immer seltener und wenn dann werden sie auf den rechten Bildschirmrand verdrängt, wo sie der Benutzer mit seinem geistigem Auge ausradieren oder durch das Browser Fenster einfach ausgrenzen kann.

2. Inhalte verdrängen Werbung

Sinn und Zweck?

Auf manchen Sites, wie zum Beispiel der unlängst neu gestalteten stern.de Site, verdrängen Inhalte, wie zum Beispiel Hinweise und Bilder auf den Leitartikel, die Werbung aus dem Kopfbereich der Seite ganz. Bei so wenig Werbung da kommt dann schnell die Frage auf, wie finanzieren sich solche Seiten eigentlich? Die ersten Vermutungen sind natürlich, dass doch die ein oder andere versteckte Werbung indirekt platziert wird. Das sind oft die schlimmsten, denn der Benutzer kann dann bald nicht mehr zwischen Werbung und Inhalt unterscheiden. Auch hegt man schnell den Verdacht, Inhalte könnten mit redaktioneller Promotion durchsetzt sein, wo wie es bei vielen Print Medien schon lange der Fall ist. Nehmen wir aber einmal an, all dies trifft nicht zu. Auch die Möglichkeit eines bezahlten Abonnements der Site wollen wir ausschließen, wozu die Benutzer immer mehr bereit sind, und deren Anzahl gerade in letzter Zeit wieder zugelegt hat. Welches Interesse verfolgt dann der Site Herausgeber mit seiner Veröffentlichung?

Sicherlich verfolgen Herausgeber von Internetsites, wie stern.de, hintergründige Interessen, wie zum Beispiel die Leserbindung, Verhindern von Abwanderung der Leser, Verquickung von Online Funktionalität mit Print Inhalten. Aber wie sieht es mit den Interessen von Betreibern scheinbar nicht kommerzieller, aber manchmal doch sehr aufwendiger Sites aus. Entweder wird für ein übergeordnetes allgemeines Ziel geworben, oder die Betreiber wollen durch geschicktes Bereitstellen von Information und Funktion für sich selbst werben. Wie wirkt sich dieser Wandel nun auf das Layout und Design von Websites aus?

3. Veränderungen bei Layout und Design

Useability und Design?

Vor nicht allzu langer Zeit haben Useability Gurus die durchdesignten Flash Seiten in der Luft zerrissen, aber mittlerweile schliessen Flash Seiten eine gute Benutzerfreundlichkeit nicht mehr aus. Mittverantwortlich hierfür sind auch Veränderungen, die Macromedia an dem neuen Flash MX und dem entsprechenden Dateiformat vorgenommen haben. Auch die Zielgruppe und die Anwendungen von Flash Sites haben sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert, z.B. Berufe im Designbereich, oder auf junge Zielgruppen, die Schwerpunkte auf Interaktion und Dynamik legen, gleichzeitig aber nicht gewissen Normen unterliegen wollen. Diese Normen, die aus Erwartungshaltungen von Website Benutzern resultieren und die sicherlich auch im Laufe des Internets gewachsen sind, machen es den Designern und Layoutern auch nicht gerade leicht, individuelles Design mit Funktionalität und Akzeptanz zu mischen. Sich diese beiden Schuhe gleichzeitig anzuziehen, daraus wird die große Kunst in der Zukunft des Internets liegen.



Grundlage für die Schlussfolgerungen in meinem Artikel sind eigene Beobachtungen und Literatur in Form von Büchern, wie z.B. das Buch 'Missing Links' von Thomas Wirth, und Fachzeitschriften.